Ines Gailitzdörfer

Evolutionspädagogik®

Babykurse und Evolutionspädagogik

Praktische Pädagogik

Ist es nicht sinnvoll, bevor wir ein Instrument spielen wollen, das Instrument zu stimmen? Irrtümlicherweise beginnen wir sofort mit dem Lernen der Noten und wundern uns dann über die trotzdem entstehenden Missklänge.
Dieses „Einstimmen“ hat sich die Praktische Pädagogik zur Aufgabe gemacht. Wir setzen theoretisches, fundiertes Wissen aus der Gehirnforschung praktisch um.

Es können immer wieder neue Verknüpfungen entstehen und die Vernetzung ausgebaut werden. Das Gehirn lernt sich immer wieder neu zu organisieren und zu stabilisieren. Dies in jeder Altersstufe möglich.

Die Praktische Pädagogik zeichnet sich durch folgende Punkte aus:

Hinter dem Stress liegt immer das Talent

Sie beschreibt aus welcher Wahrnehmung welches Verhalten entsteht

Sie kann augenblicklich, der Situation entsprechend agieren und reagieren.

Sie trifft punktgenau die Stressoren und neurologischen Blockaden

Evolutionspädagogik

Evolutionspädagogik® ist ein pädagogischer Ansatz, der Erkenntnisse aus der Gehirnforschung mit pädagogischer Kinesiologie (Bewegungslehre) und der Evolutionslehre nach Charles Darwin verbindet. Es ist nachgewiesen, dass die Gehirn- und Bewegungsentwicklung eng miteinander in Verbindung stehen. Jeder Mensch durchläuft organisch und motorisch vom Augenblick seiner Zeugung über die Zeit von Schwangerschaft und Geburt bis zum 3./4. Lebensjahr die einzelnen Entwicklungsstufen der Evolution. Jede Stufe hat bedeutende Bewegungs- und Reaktionsmuster und bestimmte Wahrnehmungs- und Verhaltensweisen. Die Gehirnentwicklungsstufen entsprechen den aufeinander aufbauenden Bewegungsmustern im Baby/Kleinkindalter (rollen, robben, krabbeln, Vierfüßlergang, vollständiges Aufrichten).

„Wir müssen ein Instrument erst stimmen, bevor man darauf spielen kann.“

Alle Gehirnentwicklungsstufen sollten möglichst durchlebt, deren Bewegungen eingeübt und verfestigt werden. Wenn diese Bewegungsmuster der jeweiligen Stufe nicht durchgemacht werden oder es nicht ausreichend Möglichkeit zum Ausprobieren gibt, kann das weitreichende Konsequenzen für die Entwicklung haben. Defizite in der Koordination, im Verhalten und im Denken sind die Folge.

Durch das Nach-Erleben der Stufe und der jeweiligen Bewegungsübung können diese fehlenden Verknüpfungen im Gehirn wiederhergestellt werden. Die Blockaden werden aufgelöst und die fehlende Lernerfahrung kann nachgeholt werden bzw. das Lernen gelingt wieder leichter.

Genauso ist es mit unserem Gehirn, wenn wir stressfrei sind , d.h. es keine Blockaden gibt und wir auf alle Gehirnbereiche zurückgreifen können, dann kann stressfreies Lernen stattfinden und unser ganzes Potential ausgeschöpft werden.

Beginnen wir damit die individuellen Potentiale unserer Kinder zu erkennen und ihnen dabei zu helfen, ihre Talente entdecken und ausleben zu können.

Die sieben Sicherheiten

In der Evolutionspädagogik® nehmen wir die sieben Evolutionsstufen als Modell um sich besser in die einzelnen Stufen hineinversetzen zu können. Jeder Mensch durchlebt in seiner Entwicklung innerhalb der ersten 3 bzw. 4 Lebensjahren diese sieben Stufen mit den verschiedenen Fähigkeiten, die wir in unser Leben integrieren sollten. Jede Entwicklungsstufe hat eine Bandbreite an eigenen Wahrnehmungs-, Verhaltens-, Bewegungs- und Sprachmustern. Die Pole der Bandbreite sind als gleichwertig anzusehen und von gleicher Notwendigkeit. Es braucht ausreichend Zeit und Möglichkeit die Bewegungen einzuüben und so die jeweilige Stufe zu integrieren.

Lernen ist ein langsames sich Aufrichten

Die Neurologie hat nachgewiesen, dass Intelligenz und Lernen immer mit der Bewegungsfähigkeit des Menschen zusammenhängen. Durch Bewegung bildet sich das gesamte Netzwerk im Gehirn. Lernen ist ein langsames Sichaufrichten, dass von Bewegung und Erfahrung angetrieben wird. Das vollständige Aufrichten eines Kindes wird vom mitwachsenden Gleichgewicht begleitet. Den Körper aufrecht zu halten, ist eine ungeheure Entwicklungsleistung. Dies muss alles automatisiert ablaufen, d.h. wenn das Kind sich bewusst ums Gleichgewicht kümmern muss, ist es bei der Erledigung anderer Aufgaben beeinträchtigt. Intelligenz hat also mit Gleichgewicht zu tun. Der Geist ist umso beweglicher, je mehr der Körper im Gleichgewicht ist. In der jeweiligen Entwicklungsstufe wird das enstsprechende Gleichgewicht trainiert. Erst wenn ein Kind das nötige Körpergleichgewicht erlernt hat, beginnt es zu laufen. So ist es auch mit dem Lernen, es muss ein Gleichgewicht (körperlich, geistig, seelisch und emotional) bestehen, damit Lernen gelingen kann.
Wird eine Entwicklungsstufe nicht ausreichend erfahren, erlebt und integriert kann sich dies auch auf die anderen Stufen und somit auf die Entwicklung auswirken. Blockaden entstehen, d.h. das Gelernte ist nicht verfügbar bzw. es kann nicht auf den benötigten Gehirnbereich zurückgegriffen werden. Defizite in der Koordination, im Verhalten und im Denken sind mögliche Folgen. Stressfreies Lernen ist nicht möglich.

Gezielt eingesetzte Bewegungsübungen dienen in der Evolutionspädagogik® bisher ungenügende Vernetzungen im Gehirn auszubauen und ein Gleichgewicht herzustellen. Unser Ziel ist es die Blockaden zu lösen und die Fähigkeiten auf der jeweiligen Stufe zu integrieren und den Menschen in der persönlichen Lebenskompetenz zu stärken.

Mit der Evolutionspädagogik® werden diese sieben Sicherheiten gefestigt, die der moderne Mensch für seine individuelle Entwicklung benötigt!

Stufe 1 – Der Fisch URSICHERHEIT

Lebenskompetenz: Vertrauen ins Leben
Leitgedanke: Einfach da sein ist genug!
Pole der Bandbreite: Ruhe in der Einheit – Bewegung in der Einheit
Mögliche Verhaltensmuster bei mangelnder Integration:
Lernt spät Schwimmen, mangelnde Unterrichtsbeteiligung, Angst vor Wasser, Verlustängste

Stufe 2 – Amphibie  ERLEBNISSICHERHEIT

Lebenskompetenz: Erfahren und Neugier, Motivation
Leitgedanke: Schüchtern sein heißt sich schützen können!
Pole der Bandbreite: Rückzug – Neugier
Mögliche Verhaltensmuster bei mangelnder Integration:
Extreme Schüchternheit, „Null-Bock“, Draufgänger – Gefahren nicht abschätzen können

Stufe 3 – Reptil KÖRPERSICHERHEIT

Lebenskompetenz: Kraft haben, zum richtigen Zeitpunkt loslegen
Leitgedanke: Aggressiv sein heißt kraftvoll sein!
Pole der Bandbreite: Innehalten – blitzartiges Loslegen
Mögliche Verhaltensmuster bei mangelnder Integration :
„Kommt nicht in die Gänge“, extrem langsam, ADS ,ADHS, Bettnässen, Ticks (Fingernägel kauen, beißen), unkontrollierte Aggressivität, Sprunghaftigkeit

Stufe 4 – Säugetier  GEFÜHLSSICHERHEIT

Lebenskompetenz: Wahrnehmen der Gefühle
Leitgedanke: Ängstlich sein heißt Gefühle (Bedürfnisse) zeigen können!
Pole der Bandbreite: Distanz – Nähe
Mögliche Verhaltensmuster bei mangelnder Integration:
Ist zu nah dran, sehr distanziert, Koordination der Grobmotorik ist beeinträchtigt, Ungenauigkeit im Arbeitsverhalten, LRS, Dyskalkulie

Stufe 5 – Affe GRUPPENSICHERHEIT

Lebenskompetenz: Positives Sozialverhalten, Teamgeist
Leitgedanke: Egoistisch sein heißt für sich sorgen können! Teilen schafft Frieden!
Pole der Bandbreite: Gruppe / Anpassung – Individualität
Mögliche Verhaltensmuster bei mangelnder Integration:
Klassenclown, Egoist, Probleme Freundschaften zu schließen, Zehenspitzengang, Unsicherheiten im Körpergleichgewicht

Stufe 6 – Urmensch  SPRACHSICHERHEIT

Ziel und Kompetenz: Position im Leben finden, Sprache als Mittel der Verständigung
Leitgedanke: Laut sein heißt nach seiner Position suchen!
Pole der Bandbreite: Körper / Ausdruck – Sprache
Mögliche Verhaltensmuster bei mangelnder Integration:
Sprachliche Probleme (nuscheln, schnell, lispeln, ungenau…), Schwierigkeiten Konflikte verbal zu lösen, muss immer der „Chef“ sein

Stufe 7 – Mensch
KOOPERATIONSSICHERHEIT

Lebenskompetenz: Selbstbewusstsein und Verantwortung
Leitgedanke: Unvollkommen sein heißt noch wachsen können!
Pole der Bandbreite: Systematisierung – Empathie
Mögliche Verhaltensmuster bei mangelnder Integratoin:
Rücksichtslosigkeit, Helfersyndrom, Selbstüberforderung, Überfürsorglichkeit, wenig Freude am Tun und Handeln

Die Mischform

Ihr Kind ist intelligent, kreativ und neugierig, aber trotzdem gibt es Probleme in der Schule. Seine Lern- und Verhaltensweisen stoßen auf Unverständnis und entsprechen nicht dem, was im Unterricht erwartet wird. Die schriftlichen Arbeiten und mündlichen Noten zeigen deutliche Unterschiede auf. Vermutlich gehört ihr Kind zu den sogenannten Mischformern.

Sie sind meist musisch oder künstlerisch begabt und haben andere Denkweisen und Strategien.

Lange Wege, viel erleben

Man geht davon aus, dass bei den meisten Menschen das Sprachhirn gegenüber der Schreibhand liegt. Bei den Mischformkindern dagegen liegen Sprachgehirn und Schreibhand auf der gleichen Seite. Hochspezialisierte kognitive Aufgaben wie Zahlenverständnis, Sprache, Wahrnehmung usw. werden bei den Mischformern nicht, wie bei den meisten Menschen, getrennt voneinander bearbeitet. Bei Mischformern ist die Verarbeitung von Daten nicht eindeutig voneinander getrennt und somit kommt es oft zu großen Datenmengen, die sich gegenseitig in der Verarbeitung behindern. Der Vogel auf dem Baum vor dem Fenster, die Spinne an der Wand, der Unterricht – alles ist für sie gleich wichtig. Die Konzentration fällt schwer, sie sind leicht ablenkbar und ermüden schnell. Das bedeutet großen Stress für diesen Menschen. Die Kurzformel für die Verarbeitungsstrategie der Mischformer „Lange Wege, viel erleben“.

Diese Kinder sind äußerst begabt, aber stressanfällig

Störungen von außen wie Zeitdruck, Lärm, Ungeduld, vorgegebene Strukturen oder Ablenkung bringen das Verarbeitungssystem eines Mischformers schnell ins Ungleichgewicht und somit kann er nicht mehr sein ganzes Potential abrufen und seine Talente zeigen.


Es gilt, diese Verarbeitungsstruktur zu stärken, die Eindeutigkeit der Spezialisierungen zu stabilisieren und bestehende Blockierungen zu lösen. Dies schaffe ich in der Evolutionspädagogik® mit gezielten evolutiven Bewegungen. Der Mischformer bekommt so mehr Klarheit und kann seine Talente und Fähigkeiten abrufen und zeigen.

„So mancher Musiker, so manche Dichterin oder Malerin bleibt unentdeckt, weil sie aus Unwissenheit nicht die entscheidenden Impulse bekommen.“

(Ludwig Koneberg, Silke Gramer-Rottler)

Wie erkenne ich einen Mischformer?

Lernt durch Ausprobieren
Legt Heft oder Blatt beim Schreiben schräg vor sich hin
Grobmotorische Schrift
Dreht die Hand beim Schreiben nach innen ein
Unterscheidet sich von der Mehrzahl der Menschen in seinen Bewegungsabläufen (vertauscht Besteck, zieht sich anders an)
Hat für alles Interesse ohne Priorität
Oft sehr kreativ
Erfasst Dinge und Vorgänge durch einen Blick – intuitiv
Regeln einzuhalten fällt schwer
Vorgegebene Strukturen machen Schwierigkeiten
Systemisches Denken fällt schwer
Hat ein starkes Gerechtigkeitsempfinden
das ständige in Bewegung sein, um Gedanken und Impulse unter Kontrolle zu bringen, nervt oft Eltern und Lehrer
Kommt aus Familien mit Linkshändigkeit
Hat Probleme spontan rechts und links zu unterscheiden
Kann unter Zeitdruck sein Wissen schwer abrufen, dies versetzt ihn in Panik
Manche handeln unter Stress angespannt und langsam oder andere ungenau und schnell

Diese Merkmale und Verhaltensweisen sind typisch für einen Mischformer,
müssen aber nicht alle gleichzeitig auftreten.


„Jedes Kind ist kreativ wie ein Künstler. Das Wesentliche, das wir uns fragen sollten, besteht darin, wie es ein Künstler bleiben kann, wenn es aufwächst“ (Pablo Picasso)